Eudoxius von Hormuzaki besuchte zunächst ein Lyzeum in Czernowitz und studierte zwischen 1830 und 1836 zusammen mit seinem Bruder Constantin Jura in Wien. 1848 wurde er vom Justizminister Alexander Freiherr von Bach in das Justizministerium als Berater für die Bukowina berufen. Er wurde auch mit der Übersetzung des Bürgerlichen Gesetzbuches und des Strafrechts ins Rumänische beauftragt sowie zum Mitglied der Kommission für die Ausarbeitung eines juristisch-terminologischen Lexikons auf Rumänisch und als Prüfer der rumänischsprachigen Schulbücher für die Bukowina berufen. Eudoxius Hormuzaki widmete sich auch geschichtlichen Studien und nahm 1851 ein Studium der Geschichte in Wien auf. Vorwiegend befasste er sich in seiner wissenschaftlichen Karriere mit der Geschichte Rumäniens, die er in fünf Bänden unter dem Titel „Fragmente din Istoria Românilor“ (dt. Fragmente zur Geschichte der Rumänen) herausgab. Hier als pdf (rum.).

1849 unterstützte er zusammen mit seinen Brüdern Gheorghiu, Alexandru und Constantin die „Promemoria zur Bukowiner Landespetition vom Jahre 1848“ von Jordaki Freiherr Wassilko von Serecki – ein Gesuch an den Kaiser für eine Anerkennung der Bukowina als eigenständiges Kronland. Im selben Jahr gründeten die Brüder die lokale Zeitung "Bucovina" in deutscher und rumänischer Sprache, die über rumänische Belange und Kultur berichtete und bis 1852 existierte. 1861 wurde Eudoxius Hormuzaki in den Bukowiner Landtag gewählt und 1862 durch den Kaiser Franz Joseph I. zum Stellvertreter des Landeshauptmanns der Bukowina Eugen Hackmann ernannt. Nach dessen Rücktritt Ende 1862 wurde Hormuzaki zum Landeshauptmann ernannt und blieb bis 1870 im Amt. Nachdem sein Nachfolger Alexander Wassilko von Serecki 1871 die Mehrheit verlor, wurde er erneut Landeshauptmann, was er bis zu seinem Tod am 10. Februar 1874 in Czernowitz blieb.

1873 wurde Eudoxius von Hormuzaki per kaiserlichen Erlass der persönliche österreichische Freiherrenstand zuerkannt und er durfte sein eigenes Wappen führen. Eudoxius von Hormuzaki war nicht verheiratet und blieb kinderlos. Der Nachlass von ihm befindet sich der Rumänischen Akademie der Wissenschaften im Bukarest.

Text: Kateryna Stetsevych

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    Palais der Familie Hormuzaki in Czernowitz

    Palais der Familie Hormuzaki in Czernowitz
    Ehemalige Hauptstr. 38 (heute: wul. Holowna 15)