Danach ging er auf das I. k.k. Gymnasium und anschließend auf das Priesterseminar in Czernowitz. Nach der Priesterweihe diente er in Kirchengemeinden der Bukowiner Dörfer Davideny, Moldovica und Horošeny. Bereits während des Besuchs des Priesterseminars interessierte sich Worobkiewicz für die ukrainische, rumänische und deutsche Folklore. Er reiste durch die Dörfer der Bukowina und sammelte ethnographisches Material, auf dessen Basis 1865 seine Monographie „Naša narodna pisnja“ (dt. Unser Volkslied) entstand.

Worobkiewicz betätigte sich auch als Lyriker und Komponist. Bereits auf dem Gymnasium fing er an, Gedichte zu verfassen und diese zu vertonen. 1863 erschienen im Literaturalmanach „Halyčanyn“ (dt. Galizier), der vom Lemberger Moskophilen Bohdan Didycʾkyj herausgegeben wurde, seine ersten fünf Gedichte unter dem Titel „Gedanken aus der Bukowina“.

1867 siedelte Worobkiewicz nach Czernowitz um und unterrichtete Gesang und Musik im Priesterseminar und Gymnasium. 1868 nahm er Privatunterricht beim österreichischen Komponisten Franz Krenn. Seit 1875 unterrichtete er als Professor für Kirchengesang an der Theologischen Fakultät der Czernowitzer Universität. Gleichzeitig komponierte er Lieder, Psalmen, Musik für Chöre, Operetten und vertonte eigene Lyrik. Als Schriftsteller verfasste Worobkiewicz Gedichte, Poeme, Erzählungen auf Ukrainische, Rumänisch und Deutsch nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Er schrieb auch unter verschiedenen Pseudonymen wie Danylo Mlaka, Morozenko, Semen Hrin u.a. Der ukrainische Schriftsteller Ivan Franko schätze sein Werk und gab 1901 eine Sammlung seiner Gedichte mit einem Vorwort unter dem Titel „Nad Prutom“ (dt. Über dem Pruth) heraus. In der ukrainischen Literatur gilt Worobkiewicz als kanonisierter Klassiker.

Neben seiner pädagogischen, Komponisten- und Schriftstellertätigkeit beteiligte sich Worobkiewicz intensiv am Vereins- und Gesellschaftsleben in Czernowitz. Zwischen 1878 und 1884 war er Vorstandsvorsitzender des Vereins „Rusʾka besida“ in der Bukowina. Er initiierte die Herausgabe der literarischen Zeitschrift „Bukovynsʾka zorja“ und war ihr langjähriger Redakteur. 1884 wurde er zum Leiter des „Ruske literaturno-dramatyčne tovarystvo“ (dt. Ruthenische literarisch-dramatische Gesellschaft) gewählt. 1877 gab er den Bukowiner Literaturalmanach „Rusʾka hata“ heraus, der zum Ziel hatte, ruthenische Literatur aller Länder (Transkarpatien, Bukowina, Galizien und Ostukraine) zu publizieren.

Worobkiewicz starb am 19. September 1903 in Czernowitz. Sein Grab befindet sich auf dem städtischen Friedhof in Czernowitz.

Text: Kateryna Stetsevych

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    Wohnhaus von Worobkiewicz

    Wohnhaus von Worobkiewicz
    Franzensgasse 36, heute 28 Tscherwnja 36 (Foto: Markus Winkler, 2016)