Elisabeth Axmann besuchte das rumänische Gymnasium im moldauischen Fălticeni und das Mädchenlyzeum in Sibiu/Hermannstadt. Sie studierte romanische und germanische Philologie und Philosophie in Cluj/Klausenburg und war nach dem Studium zwischen 1951 und 1952 als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte und Philosophie tätig. In Cluj pflegte Axmann Kontakte zum modernistischen „Hermannstädter Literaturkreis“, der 1943 gegründet worden war und dem der Dichter und Philosoph Lucian Blaga, der Dramaturg Rada Stanca, der Dichter Ion Negoițescu und weitere Intellektuelle angehörten. Den stalinistischen Säuberungen im kommunistischen Rumänien, die 1952 ihren Höhepunkt erreichten, fielen mehrere Dissidenten und Intellektuelle zum Opfer, darunter auch Elisabeth Axmann, die 1952 aus dem Institut fristlos entlassen wurde und nun als Turnlehrerin ihren Unterhalt bestreiten musste. 1954 heiratete sie den Philosophen Titus Mocanu, der ebenfalls Mitglied des „Hermannstädter Literaturkreises“ war, und zog nach Bukarest um. In der rumänischen Hauptstadt widmete sie sich der publizistischen Tätigkeit. Sie arbeitete als Redakteurin und Journalistin für die Zeitschriften „Neuer Weg“, „Karpatenrundschau“ und „Neue Literatur“ und übersetzte auch aus dem Rumänischen ins Deutsche. 1974 veröffentlichte sie auch ihren ersten Lyrikband „gedichte“ im Dacia Verlag Klausenburg. Nachdem sie 1977 von einem Lesereise auf Einladung des Goethe-Instituts in Deutschland nicht wieder nach Rumänien zurückkehrte, lebte sie in Köln und war seit 1978 als Journalistin bei der rumänischen Redaktion der Deutschen Welle tätig. Sie setzte auch ihre Übersetzungsarbeit fort, schrieb zahlreiche Kunst- und Literaturkritiken für Zeitungen und Rundfunk und veröffentlichte zwei autobiographischen Bücher: „Wege, Städte: Erinnerungen“ (2005) und „Die Kunststrickerin. Erinnerungssplitter“ (2010). 2007 publizierte sie den Essayband „Fünf Dichter aus der Bukowina (Alfred Margul-Sperber, Rose Ausländer, Moses Rosenkranz, Alfred Kittner, Paul Celan)“. Sie brachte auch noch zwei weitere Lyrikbände heraus: „Spiegelufer. Gedichte 1968-2004“ (2004) und „Glykon. Gedichte“ (2012). Elisabeth Axmann starb im April 2015 in Köln.

Text: Kateryna Stetsevych

Quellen:

  • Hans Bergel: „Klarheit und Mut. Stil und Persönlichkeit. Die Journalistin Elisabeth Axmann“. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 2/1996, München, S. 131-132.
  • Peter Motzan: „Elisabeth Axmann erinnert sich“. In: Spiegelungen 2(56)/2007, H. 1, S. 28-31.