Das „Dampf-, Steinschwitz-, Douche- und Wannenbad“ (Bukowinaer Post, 3. September 1896, S. 6) wurde regelmäßig für einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren verpachtet. Die Pächter wechselten ab den 1880er-Jahren sehr häufig (S. Altmann, Emanuel Zeller, Saul Schajowicz Isak Essenfeld, Hirsch Barasch). Jährlich musste an die Kultusgemeinde ein sogenannter Pachtschilling entrichtet werden, der 1899 bei 3.068 Florin lag (Bukowinaer Post, 9. März 1899, S. 4). Nach einer umfänglichen Renovierung des Bades erschien in der Lokalpresse eine neuerliche öffentliche Ausschreibung des Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde Benno Straucher zur Badehaus-Verpachtung für einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren ab 1. Dezember 1906 (Czernowitzer Presse, 15. November 1906, S. 4). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Einrichtung in „Marienbad“ umbenannt, renoviert und am 18. April 1920 wiedereröffnet (Ostjüdische Zeitung, 7. Mai 1920, S: 6). 1921 wurde ein zweites Wannenbad eröffnet und „das rituelle Frauenwannenbad unter Rabbinatsaufsicht durch einen weiteren Neubau erweitert“ (Ostjüdische Zeitung, 9. Dezember 1921, S. 4). Das Ritualbad blieb bis Anfang der 1940er-Jahre in Betrieb. Heute ist an diesem Standort das städtische Kommunalunternehmen Delphin untergebracht.

Text: Markus Winkler

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    Ehemaliges Kaiserbad (Marienbad)

    Ehemaliges Kaiserbad (Marienbad)
    heute: Turets'ka Street, 34. Foto: Markus Winkler (2016)