Ihre Arbeit stand auch unter dem Einfluss der ukrainischen Schriftstellerin Olha Kobyljans’ka, die die Kochanowskis 1874 kennenlernte, nachdem sie mit ihrer Familie nach Kimpolung umgezogen war. Zwischen den beiden Frauen entwickelte sich ein reger Austausch, der sich auch niederschlug in zahlreichen Illustrationen Kochanowskas für Kobyljanskas Kurzgeschichten “Pryroda” (Natur), “Bytva” (Kampf), “Nekulturna” (Ignorant), “Melankholiiny Vals” (Melancholischer Walzer), “Pid Holym Nebom” (Unter dem offenen Himmel), “V Nediliu Rano Zillia Kopala” (Am Sonntagmorgen sammelte sie Kräuter), die in der Sammlung „Kleinrussische Novellen“ 1901 auf Deutsch erschienen.

Auguste von Kochanowska nahm die Natur und die kulturelle Umgebung ihrer Heimatregion sehr bewusst wahr und sie betrieb eigene ethnographische Studien insbesondere über das Leben der Huzulen, die sie in der „Zeitschrift für österreichische Volkskunde“ zwischen 1898 und 1908 veröffentlichte (z.B. Auguste Kochanowska: Bukowinaer Jahrmärkte. In: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, Jg. 14, 1908, S. 199-207). Aus diesen Erfahrungen und Beiträgen entstanden wiederum Illustrationen (für Zeitschriften), Aquarelle und Ölgemälde, die sie auf Kunstausstellungen in Czernowitz und Wien präsentierte. Auguste von Kochanowska starb am 7. Dezember 1927 in Toruń (Polen).

2013 gab das Czernowitzer Kunstmuseum einen Katalog zu Leben und Werk der Künstlerin heraus. Ihre Bilder sind auch im Literatur- und Gedenkmuseum Olha Kobyljans’ka in Czernowitz ausgestellt.

Text: Markus Winkler

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