1884 teilte das „Wiener Salonblatt“ mit, dass Ladislaus Boguslawski vom k.k. Ministerium des Inneren die Erlaubnis erteilt worden war, „den alten Adel mit dem Prädikate „Ligenza“ und dem Wappen „Korab“ führen zu dürfen“ (Wiener Salonblatt Nr. 42, 12. Oktober 1884, S. 6). Boguslawski tat sich als Architekt von imposanten Gebäuden vor allem im damals großbürgerlichen I. Bezirk in Wien hervor. Dem österreichischen Architektenlexikon nach ist sein Stil dem historischen Kanon bzw. strengen Historizismus verpflichtet. Zu seinen bekanntesten Häusern zählen vier Gebäude in der Rathausstraße Wiens (Nr. 4, Nr. 9, Nr. 11 und Nr. 20), zwei Wohnhäuser im III:. Bezirk in der Metternichgasse Nr. 7 und Nr. 10, das Haus in der Graf Starhemberg-Gasse Nr. 15 (IV. Bezirk), das Haus Landesgerichtsstraße Nr. 12 und Friedrich-Schmidt-Platz Nr. 19. Alle Gebäude sind in einem Stil der Neorenaissance und in den 1870er- und 1880er-Jahren erbaut worden.

Boguslawski war zweimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe stammen vier Kinder. Seinem Leben setzte er selbst ein Ende: Anfang Mai 1896 berichteten die "Die Presse", die "Reichspost", die "Bukowinaer Post" und das "Linzer Volksblatt" ausführlich über den Tod des Boguslawskis, der sich am 3. Mai 1896 in einer Salzburger Badeanstalt durch einen Revolverschuss getötet hatte (sein Todesdatum wird in vielen Quellen, z.B. auf wikipedia, fälschlicherweise mit "26. Nov. 1896" angegeben). In mehreren Abschiedsbriefen äußerte er sich über seine Suizidabsicht. In den Nachrufen wurde Ladislaus von Boguslawski als ein Mann beschrieben, der in sehr guten Verhältnissen gelebt habe, Hauseigentümer war und einen ausgezeichneten Ruf als Architekt genossen habe (Die Presse, 5. Mai 1896, S. 4). In mehreren Zeitungen wurde spekuliert, dass er in seinen Ehen unglücklich gewesen sei. In den sogenannten "Jörgelbriefen" sowie in der "Wiener Zeitung" wurde zwei Monate später berichtet, dass sich Boguslawskis erste Ehefrau Helene von Boguslawska [sic] am 7. Juli 1896 aus dem Fenster gesprungen und dabei zu Tode gekommen sei (Hans Jörgel von Gumpoldskirchen, 28. Heft, 65. Jg., 11. Juli 1896; Wiener Zeitung, 7. Juli 1896, S. 25).

Text: Kateryna Stetsevych