1823 kehrte er nach Czernowitz zurück, legte die monastischen Gelübde ab und wurde zum Priester geweiht. Er lehrte zunächst als Professor an der griechischen nicht-unierten theologischen Lehranstalt in Czernowitz und war als Priestermönch im Kloster Dragomirna tätig. Einige Jahre später stieg er zum Direktor der theologischen Lehranstalt auf und führte Rumänisch als Unterrichtssprache ein. Nach dem Tod des Bukowiner Bischofs Isaia Băloșescu 1834 wurde Eugen Hackmann vom damaligen Kaiser Ferdinand I. per Erlass zum Bischof ernannt. Am 15. August 1835 fand die Weihe Hackmanns zum Bischof statt.

 

Eugen Hackmann setzte sich nicht nur für die Entwicklung des Volksschulwesens ein, sondern unterstützte auch die kirchliche Infrastruktur in der Bukowina. Vor seiner Weihe als Bischof bestanden in der Bukowina die Kirchen vorwiegend aus Holz. Hackmann setze sich für den Kirchenbau aus Stein ein. Auf seine Initiative und unter seiner Führung wurden die orthodoxe Kathedrale zum Heiligen Geist, die erste griechisch-katholische Heilige-Paraskewa-Kirche aus Stein, die Ioan-Kapelle im Kloster Sfântul Ioan cel Nou in Suceava Kloster gebaut. Er legte auch 1864 den Grundstein zum Bau der Erzbischöflichen Residenz in Czernowitz und leitete den Bau.

 

Hackmann war ein leidenschaftlicher Verfechter der Autonomie der Bukowina und deren Eigenständigkeit als Kronland. Er setzte sich dafür ein, dass das Volksschulwesen und die klerikale Bildung der Bukowina nicht dem katholischen Konsistorium in Lemberg unterstanden. 1848 war er einer der Unterzeichner der Petition zur Loslösung der Bukowina von Galizien. Der Landtag der Bukowina wählte Eugen Hackmann 1861 zum ersten Landeshauptmann des Kronlandes. Hackmann spielte auch eine wichtige Rolle für die Ruthenen (Ukrainer) des Kronlandes, denn er unterstützte die ruthenische Sprache und Kultur und befürwortete auch Gottesdienste auf Ruthenisch.

 

Am 23. Januar 1873 wurde Eugen Hackmann durch einen kaiserlichen Erlass als erster Priester zum Bischof von Czernowitz und Metropoliten des neu errichteten Erzbistums Bukowina und Dalmatien ernannt. Er starb am 12. April 1873 in Wien und wurde in der Kathedrale von Czernowitz bestattet. Er war Ehrenbürger von Czernowitz und Sireth und Träger des Franz-Joseph-Ordens.

 

2008 wurde im Hof der Kathedrale zum Heiligen Geist, die heute zur ukrainischen orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats gehört, ein Denkmal aus Bronze für Eugen Hackmann errichtet.

 

Text: Kateryna Stetsevych

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    Foto: Markus Winkler (2017)