Die Presse feierte ihn als Autor, der in seinen Skizzen ein authentisches Bild des Stadt- und Vorstadtlebens vermittelte, und – wie Raimund Friedrich Kaindl in seinem Vorwort zu den „Czernowitzer Skizzen“ festhielt – „auch dem künftigen Kulturhistoriker unserer Stadt […] wertvolles Baumaterial bieten“ würde (Czernowitzer Allgemeine Zeitung, 31. Juli 1910, S 5). Er habe - wie es in einem Nachruf heißt - „mit seinen urkomischen, oft geistreichen Zeitungsartikeln […] die Mentalität der Menschen in dieser von ihm mit Ärger[sic] geliebten Stadt“ beschrieben und glossiert“ (Der Tag, 23. August 1934, S. 2) und „nicht in gewöhnlichen deutschen Sätzen [geschrieben], sondern er schrieb, wie die Leute redeten und wie sie vielleicht noch heute reden, ein Gemisch von deutsch und jüdisch und ukrainisch und man mußte die Porubsky-Phonetik in sich tragen, um so horchen zu können, wie er seinen Figuren die Worte abnahm“ (Der Tag, 24. August 1934, S. 2).

In seinem Hauptberuf war er als Gymnasiallehrer tätig. In den 1930er-Jahren unterrichtete er am ehemaligen 2. Staatsgymnasium (Liceul Marele Voievod Mihai) Latein und Deutsch. Er litt unter Depressionen und setzte seinem Leben am 21. August 1934 in seiner Wohnung in der Strada Regina Maria Nr. 12, wo er mit seiner Schwester wohnte, mit zwanzig Tabletten Phanodorm ein Ende (Der Tag, 23. August 1934, S. 2). Sein Tod 1934 steht auch in einem politischen Kontext, der das Alltagsleben vieler Juden, die in der Zwischenkriegszeit im öffentlichen Dienst standen, beeinträchtigte. Den Nachweis rumänischer Sprachkenntnisse auf hohem Niveau konnten viele nicht nachweisen bzw. war aufgrund der Willkür der Behörden auch gar nicht zu erbringen. Franz Porubsky Selbstmord kann auch mit solchen Vorgängen in einem Zusammenhang stehen. Er soll kurz zuvor eine Sprachprüfung nicht bestanden und von den rumänischen Behörden eine zweite Aufforderung zur Ableistung der Prüfung erhalten haben (Merk, S, 61, Anm. 176).

Text: Markus Winkler

Quellen:

  • Hartmut Merkt: Poesie in der Isolation. Deutschsprachige jüdische Dichter in Enklave und Exil am Beispiel von Bukowiner Autoren seit dem 19. Jahrhundert. Wiesbaden 1999

Werke:

  • Rund um den Rathausturm und den Pruth. Czernowitz 1906
  • Heiteres und Ernstes aus der Bukowina. Czernowitz 1906 (gemeinam mit Hermann Mittelmann)
  • Czernowitzer Skizzen: Betrachtungen. Czernowitz 1910
    Die Universitätsstadt Czernowitz. Czernowitz 1910
  • Orte

    Orte

    Liceul Marele Voievod Mihai (ab 1930)

    Liceul Marele Voievod Mihai (ab 1930)
    Ehemaliges k.k. II. Staatsgymnasium. Hier unterrichtete Porubsky in den 1930er-Jahren. Foto: Markus Winkler (2017)