Nach dem Anschluss von Galizien und der Bukowina an das Habsburger Reich 1775 fand die nächste Migrationswelle statt: die unierten Armenier aus Galizien und gregorianisch-orthodoxe Armenier aus Moldawien siedelten in die Bukowina um. 1820 gab es 30 armenische Häuser in Czernowitz. Die kompakte Siedlung der Armenier im Stadtzentrum wurde als armenisches Viertel bezeichnet.

1864 wurde ein Komitee gegründet, das den Bau der armenisch-katholischen Kirche planen sollte. Der tschechische Architekt Josef Hlavka, der auch die Residenz des Metropoliten erbaut hatte, wurde mit dem Bau beauftragt. Am 9. Oktober 1875 konnte das Gebäude als griechisch-katholische Heilige Apostel Peter und Paulus-Kirche im byzantinisch-gotischen Stil eingeweiht werden. Dank einer besonderen Akustik wurde das im Volksmund als "armenische" Kirche bezeichnete Gotteshaus nicht nur für Liturgien und als ein Gemeindehaus der hiesigen Armenier, sondern auch als Konzertsaal genutzt. Die Kirche war bis 1940 als Gotteshaus in Betrieb. Nach der Annexion der Nordbukowina durch die Sowjetunion 1944 wurde die armenische Kirche zu einer Lagerhalle umgebaut. Seit den 1990er-Jahren nutzt die Philharmonie die Kirche regelmäßig für Orgelkonzerte.

Text: Kateryna Stetsevych

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    Ukrains'ka Str. 28. Foto: Markus Winkler (2016)