Kriegerdenkmal

Ganz links des Denkmalensembles liegt ein etwas höher gelegter Platz zum Gedenken an die sowjetischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Gedenkplatz umfasst einen quadratischen Obelisken mit einem Stern auf der Spitze und einer Tafel mit den Namen der gefallenen Soldaten. Auf diesem steht auf Ukrainisch geschrieben: "Ewiger Frieden den Helden". Neben dem Obelisken, deutlich kleiner, ist ein Kreuz aufgestellt und vor diesem, mit Blick nach hinten scheinbar zum Obelisken, ein Soldat mit erhobenem Gewehr. Dieser steht auf einem Sockel, der die Jahreszahlen ‚1941-1945‘ trägt, die als Kriegsjahre der sowjetischen Kriegsschreibung zuzuordnen sind.

Denkmal für die Rettung der Juden in Ispas 1941

Das Denkmal in der Mitte des Platzes wurde Ende der 1990er-Jahre errichtet und geht auf das Jahr 1941 zurück. In diesem Jahr, so heißt es, seien in Ispas etwa 300 Menschen jüdischer Herkunft gerettet worden. Eine aufgehetzte Menge aus den Nachbardörfern verlangte die Exekution der Jüdinnen und Juden aus Ispas. Der orthodoxe Priester und Bürgermeister des Dorfes, Denis Ivan, sei mit einem Teil der Bevölkerung der Menge entgegengetreten und habe dies nicht zugelassen. Die Rettung der Juden sei in den Dörfern der Region einmalig gewesen, in den meisten anderen Ortschaften seien sie vertrieben oder ermordet worden. Aus Dankbarkeit für und in Gedenken an die Menschen, die sich der gewaltbereiten Gruppe entgegengestellten, wurde das Denkmal errichtet. Es umfasst mehrere in Stein gefertige Personen und Schriftzüge sowie -tafeln. Die Vorderseite steht für das Ereignis der Rettung und zeigt den Priester und einen weiteren Dorfbewohner, auf der Rückseite ist die Heilige Maria zu erkennen.

Der Schriftsteller Josef Burg hat die Rettung der Juden aus Ispas in einer seiner Erzählungen literarisch verewigt. In seiner Erzählung läutet der Priester die Glocken als Signal für eine nahende Gefahr, die die Bewohner auf die Straße kommen lässt. Der Mob wagt sich daher nicht in das Dorf. Der Dorfname selbst trägt seinen eigenen Teil zur Geschichte der geretteten Juden bei: Wird das „I“ von „Ispas“ ausgespart, bedeutet das Wort übersetzt ‚jemand wird gerettet‘.

Taras Ševčenko

Ein weiteres auf diesem Platz errichtetes Denkmal zeigt den ukrainischen Nationaldichter Taras Ševčenko, der für die ukrainische Erinnerungskultur bedeutsam ist, da er für Nationalbewegung sowie die Etablierung der ukrainischen Schriftsprache viel bewirkt hat.

Text: Marit Haferkamp

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    Denkmal für die Rettung der Juden in Ispas 1941

    Denkmal für die Rettung der Juden in Ispas 1941
    Foto: Marit Haferkamp (2017)